Montag, 20. Juli 2015

Die schlanke Łinie: Salat mit Honig-Senf-Balsamico-Dressing und karamellisierten Birnen makes what our demons do.

Runde 2 beim Fat Metal Chef, der nach der Suppe mit Bliksem mal das Fleisch weglässt und sich in salatige Gefilde begibt. Wieder gibt es die Step-for-Step-Anleitung, falls ihr in der Küche eher zwei linke Hände haben solltet. Es gibt Rucolasalat mit Honig-Senf-Balsamico-Dressing und karamellisierten Birnen - also dürfen auch die Vegetarier mal mit machen und die Fleischesser müssen sich nicht schuldig fühlen Fleisch zu essen. Für die veganen Dudes gibt es Extra-Tipps, welche mir die stark tätowierten Menschen aus dem Veganer-Supermarkt mitgegeben haben.

Wieder solltet ihr eure Anlage in die Küche nehmen oder euch gleich eine für die Küche besorgen, wenn ihr keine haben solltet. Denn es gibt wieder zünftig was auf die Ohren. Für das zweite Gericht hat sich der Fat Metal Chef die Hamburger Jungens um Łinie ausgesucht, die am 31. Juli ihr Debütalbum "What We Make Our Demons Do" auf die Welt loslassen. Es erwartet euch ein tonnenschwerer Mix aus Alternative-Rock und -Metal, surrende Synthies, Experimente und Kurzweiligkeit. Die Kritiker sind sich jedenfalls durch die Bank weg einig: Łinie sind auf der Schwelle vom Geheimtipp zum Top-Newcomer und es wird noch mit ihnen zu rechnen sein! Gut!

Achja: Das Ł in Łinie ist rein dekorativ und die Band will gerne bei Facebook geliket und auf ihrer Bandcamp-Seite besucht werden. Das müsst ihr tun.  







                                   Ihr braucht:



Rucola
Cocktailtomaten
Olivenöl
Balsamico Essig
Honig (alternativ Löwenzahnhonig oder Agavendicksaft)
Senf
eine (halbwegs reife) Birne
Zucker oder Rohrzucker zum Karamellisieren
Feta (gefrorenen)
Linie - What We Make Our Demons Do (optional, aber gut!)
Linie - Negative Enthusiasm EP (optionaler, aber genau so gut!)





Lasst uns anfangen. Vergesst nicht euch Linie zu geben. Hier seht ihr den offiziellen Trailer zu "What We Make Our Demons Do". Jörn Wulff (Gesang, Gitarre), Alex Wille (Gitarre, Gesang), Alex Bujack (Schlagzeug, Gesang), Ralph Ulrich (Bass, Gesang) und Alex „Iggi“ Küßner (Keys, Electronics) haben für uns ein Brett vorbereitet, das ordentlich wemmst, ziemlich angepisst, heavy und zähflüssig daher kommt. Okay, an dieser Stelle würde jeder Meister der Überleitungen versuchen, endlich zum Essen zu kommen, aber das ist mir dann doch ein wenig zu doof - dieses Mal zumindest. Lasst den Trailer für sich sprechen und holt euch erste Impressionen. Nur so viel: Gerade der Anfang in Form von "Blood On Your Arms" und "The City" macht alles klar!





Wir fangen mit dem Rucola, auch Rauke genannt, an. Wenn ihr im Laden seid, dann schaut euch mal die Packungen etwas genauer an. Manchmal ist der Salat kreuz und quer drin, manchmal liegen die Blätter auch mehr oder weniger in eine Richtung. Letzteres ist empfehlenswerter, da wir so weniger Arbeit haben die Stengel mit einem beherzten Scherenschitt zu entfernen. Wie ihr sehen könnt, habe ich mir da weniger Mühe gemacht. Macht ihr euch bitte mehr Mühe.















In einem Sieb wir der Salat gewaschen. Er soll gut abtropfen. Währendessen bereitet ihr schon mal ein trockenes Handtuch oder eine Bahn aus etwa drei oder vier Küchenpapieren vor, in den ihr den Salat legen werdet. 











Ihr habt eine Salatschleuder? Um so besser - ich habe keine. Achja! Ganz prominent auf dem Bild links ist übrigens das in eine Stofftasche eingewickelte Tape "Negative Enthusiasm". Das ist doch mal eine trve Sache!!! Solltet ihr noch einen Kassettenspieler zu Hause haben, lohnt sich die Anschaffung allemal. Ansonsten könnt ihr Łinie auch mit mp3-Downloads unterstützen oder ihr hört euch das Teil mal auf Probe an. Guckst du hier.







Wenn ihr euch die EP gebt, werdet ihr auch schnell bemerken, was für einen Schliff "What We Make Our Demons Do" letzten Endes bekommen hat. Was damals zwar schon ziemlich cool, aber auch noch ein wenig orientierungslos war, ist in Albumform so richtig schön aus einem Guss. Zerstörungswut wartet an jeder Ecke und jedem Ende und dennoch haben die Jungs immer wieder Zeit ein wenig auf die Songs zu achten, damit der Sound zwar knallt, aber nicht langweilt. Brutalität beherrschen Łinie jedenfalls.



Jetzt geht es ans Birneschälen und -schneiden. Im Idealfall ist eure Birne weder zu weich noch zu hart. Früher hat man ja gesagt, dass Metal verdummt. Heute ist man da ja anderer Meinung. Wenn ihr also an eure eigene Birne packt und im Laden den mit dem Obst vergleicht, solltet ihr die passende Zutat finden.
















Der Dressing ist ja irgendwie das wichtigste, Ich habe oben absichtlich keine Mengenangaben gemacht, da ihr hier frei über die drei wichtigen Kompontenten entscheiden sollt. Vertraut eurem Geschmack und eurem Augenmaß. Mehr Honig macht es zu süß, mehr Senf eben, äh, "senfig". Ideal ist eine mehr oder weniger ausgewogene Menge von Honig und Senf, wobei der Honiganteil leicht überwiegen sollte. Zur Not könnt ihr am Ende noch Abschmecken und ausbessern.



Veganer greifen zum Ersatz und holen sich Löwenzahnhonig, welcher sich als beste Alternative zum echten Bienensabber erwiesen hat. Ansonsten ist ein Agavendicksaft zu empfehlen.

















In das Senf-Honig-Gemisch kommt jetzt (jetzt, nicht später!) ein Schuss Olivenöl. Erst jetzt verrührt ihr alles kräftig. Im Idealfall sieht es wie ein ranziger, dickflüssiger Orangensaft mit Eigelb aus, wie ihr unten sehen könnt.




Jetzt kommt der Balsamicoessig dazu. Rühren! Auch hier solltet ihr auf die Menge achten. Das Endergebnis sollte immer noch dickflüssig sein. Wenn ihr euch entscheidet jetzt mit Senf nachzuschmecken, werden sich unter Umständen kleine Senfflocken absetzen. Hier gilt es besonders emsig zu rühren, um das zu unterbinden. Bei mir hat es diesmal nicht ganz hingehauen. Das ist aber eher eine ästhetische Frage und keine des Geschmacks. Seid ihr zufrieden, ist das Dressing fertig.










So, es bleibt übrigens klebrig. Damit der nächste Arbeitsschritt weitaus enstpannter wird, hat der Fat Metal Chef für euch nun Łinies Smash-Hit "Chewing Gum", welcher sowohl auf der EP als auch auf dem Debütalbum vorhanden ist. Die Versionen sind übrigens leicht unterschiedlich - hier könnt ihr die elektronischer angehauchte EP-Version hören.


Läuft? Läuft! Wir sind gut vorbereitet, also los! Die Birnenscheiben wollen wir jetzt karamellisieren. Wenn ihr dabei schnell und achtsam seid, sollte das kein Problem darstellen. Nehmt Zucker (der FMC hat braunen Zucker genommen), kippt ihn in eine Pfanne und achtet darauf, dass nichts anbrennt. Sobald sich Karamell bildet, legt ihr die Birnen dazu und schwenkt sie in darin.

Achtet darauf, dass alle Stücke gut mit Karamell bedeckt sind und nehmt sie rechtzeitig aus der Pfanne. Im Idealfall haben wir eine knackig-glasige Ummantelung der Birnen, während das Innere noch saftig ist. Achtet auf die Karamellpampe. Wenn ihr nicht 'ne absolute Sauerei und Schrubberei haben wollt, dann schaltet den Herd nach und nach runter.











So und jetzt kommt doch noch die doofe Überleitung (siehe Anfang): Dieses voll heiße Karamell erinnert doch an....ah, fuck it. Łinie arbeiten auch mit Samples. So ist "Lake Of Fire" vollkommen von einer Rede des US-amerikanischen Erweckungspredigers Billy Graham (fuck, der Typ ist fast 100 Jahre alt) durchzogen. Düster!



Jetzt ist der Spuk auch schon fast vorbei. Nehmt das Dressing und gebt es auf den Salat. Als Topping gibt es den Fetaschnee. (Veganer müssen passen - wie wär's denn mit Pinienkernen als Ersatz?) Ist euer Feta im Gefrierschrank schon einigermaßen hart geworden? Er muss nicht vollständig gefrorern sein, nur soll er auch nicht in seine Einzelteile zerfallen, wenn wir die Käsereibe nehmen und es über dem Teller schneien lassen.
















Jetzt kommt alles auf den Teller. Und der könnte dann so aussehen.
Okay? Beim FMC läuft das Album noch, aber falls bei euch noch einige Songs auf eurer To-Do-Liste fehlen sollten, dann schleppt eure Anlage in euer Esszimmer oder lasst das Dingen an, wenn ihr eh in der Küche essen wollt. Am Ende hauen Łinie immerhin noch "No Ideal" und "Natural Selection" raus, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Ein durch und durch gutes Album klingt dann mit einem Knall aus.



Fazit, Rucolasalat mit Honig-Senf-Balsamico-Dressing und karamellisierten Birnen: Erfrischend süß und durch den Salat bitter-scharf zugleich - so ein Salat der Sorte "da nehme ich noch extra Brot, um kein bisschen des Dressings übrig zu lassen".

Fazit, "What We Make Our Demons Do": Ein wutentbranntes, abwechslungsreiches Debütalbum, an das man sich noch in Jahren erinnern wird und das gerade wegen der Mélange aus Härte und Kreativität alles andere als von der Stange ist.




"What We Make Our Demons Do" erscheint am 31. Juli via Bad Kingdom Records/Soulfood. Die Scheibe ist was für Leute, die bei xHamster "kyuss quotsa a perfect circle brutal gangbang" eingeben. In den 90ern sagte man "brontal" dazu - aber nur die Spacko-Kids!

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